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Le Fil d'Ariane d'un voyageur naturaliste

Aldebert von Chamisso

19 Octobre 2014 , Rédigé par Pierre-Olivier Combelles

 

Armes des Chamisso: "d’argent à cinq trèfles posés en sautoir de sable, au chef, et deux mains dextre et senestre ren­versées posées, de même, à la pointe. Devise: Nunquam impune (jamais impunément).

Source de l'illustration: http://www.menouetsesvoisinsdargonne.fr/spip.php?page=imprimir_articulo&id_article=31

 

Ma patrie : je suis français en Allemagne et allemand en France, catholique chez les protestants, protestant chez les catholiques, philosophe chez les gens religieux et cagot chez les gens sans préjugés ; homme du monde chez les savants, et pédant dans le monde, jacobin chez les aristocrates, et chez les démocrates un noble, un homme de l’Ancien Régime, etc. Je ne suis nulle part de mise, je suis partout étranger – je voudrais trop étreindre, tout m’échappe. Je suis malheureux… Puisque ce soir la place n’est pas encore prise, permettez-moi d’aller me jeter la tête la première dans la rivière… *

Aldebert von Chamisso, poète, écrivain et naturaliste franco-allemand (30 janvier 1781, château de Boncourt, Ante - Berlin 21 août 1838)

* « Œuvre et vie d’Adelbert Von Chamisso, Sabine Parmentier, Cairn.info » [archive]

http://fr.wikipedia.org/wiki/Adelbert_von_Chamisso

Fundorte von Schädeln, die Chamisso sammelte.

http://chamisso-forum.blogspot.fr/2013/09/chamissos-schadel-ein-fund-in-berlin.html

Chamisso accompagna l'expédition de Kotzebue dans le Pacifique (1815-1918)


Aldebert von Chamisso: Rede des alten Kriegers Bunte-Schlange im Rate der Creek-Indianer.
           

Im Rat der Creek-Indianer ward der Bote
    Des Präsidenten Jackson vorgelassen;
    Der Brief, den er verlas, enthielt Gebote:
Die Landmark, welche diesseits sie besaßen
    Des Mississippi, sollten gleich sie räumen,
    Und der Entschluß blieb ihnen nur zu fassen.
Und starr und stumm beharrten, wie in Träumen,
    Die Oberhäupter, man vernahm noch lange
    Das Säuseln nur des Windes in den Bäumen.
Da hob sich aus der Männer erstem Range
    Der hundertjähr'ge waffenmüde Greis,
    Ein Nestor seines Volks, der Bunte-Schlange.
Er trat gestützt von Zweien in den Kreis,
    Und wie gespannt ein jeder auf ihn sah,
    Begann er seine Rede klug und weis':
Ihr, meine Brüder, höret selber ja,
    Was unsers großen Vaters Meinung ist;
    Er liebet seine roten Kinder ja.
Er ist sehr gut, – ihr, meine Brüder, wißt,
    Ich habe früher oft sein Wort vernommen –
    Er ist sehr gut, wohl ohne Falsch und List.
Wie erst vom großen Wasser er gekommen,
    Er war sehr klein, er trug ein rotes Kleid,
    Es mocht' ihm länger nicht im Boote frommen.
Der weiße Mann that unsern Brüdern leid;
    Er bat um Land, sein Feuer anzuzünden,
    Und wartete geruhig auf Bescheid.
Er wollte, gab er vor, uns bloß verkünden,
    Was vieles wir zu unserm Glücke brauchten;
    Wir aber wollten uns mit ihm verbünden.
Am Ufer des Savannah-Stromes rauchten
    Die Muskotshih's mit ihm die Friedenspfeife;
    Dort war's, wo in den Wind den Rauch sie hauchten.
Sie machten ihm ein Feuer an; die Steife
    Der Glieder wärmte da der weiße Mann;
    Sie gaben Land ihm, wo nach Wild er schweife.
Er war sehr klein; es feindeten ihn an
    Des Südens blasse Männer, die um Beute
    Sich wider ihn erhoben; Krieg begann.
Für ihn ergriffen uns're jungen Leute
    Den Tomahawk, und gaben ihn nicht bloß
    Dem Messer zu skalpieren, das er scheute.
Und wie darauf er, seines Feindes los,
    Sich unter uns erwärmet und genährt,
    Da wuchs er auf, da ward er riesengroß;
Da hat sein Tritt das Jagdrevier verheert,
    Da hat er überholt die fernsten Horden,
    Und Wald und Flur und See für sich begehrt.
Nach Süden reichte seine Hand und Norden,
    Und seine Stirne zu des Mondes Schild;
    Da ist er unser großer Vater worden.
Zu seinen roten Kindern sprach er mild, –
    Er liebt sie ja: geht weiter, weiter! hört!
    Sonst tret' ich euch, so wie im Forst das Wild.
Er stieß sie mit dem Fuße, unerhört!
    Den Oconih hinüber; dann zertrat er
    Die Gräber ihrer Väter ungestört.
Und immer war er unser großer Vater
    Und liebte seine roten Kinder sehr,
    Und ihnen wiederum zu wissen that er:
Ihr seid mir noch zu nah, entfernt euch mehr.
    Eins war, wie jetzt, schon damals zu bedauern:
    Es fanden Schlechte sich in unserm Heer.
Die sah man um der Väter Gräber trauern,
    Und finstern Sinnes schleichen in die Runde,
    Und um den Fußtritt unsers Vaters lauern.
Und ihre Zähne bissen eine Wunde
    In seinen Fuß; da liebt er uns nicht minder,
    Doch ward er bös' auf uns zur selben Stunde.
Da trieb er mit Kanonen uns geschwinder,
    Weil träg' er uns und ungelehrig fand:
    Und dennoch liebt' er seine roten Kinder.
Wie unsern großen Vater ich verstand,
    Am Tag er zu uns sprach im Zorne sein:
    Geht weiter abwärts, dort ist schönes Land;
So sprach er auch: dies Land soll euer sein,
    So lang' ihm nicht des Himmels Tau gebricht,
    So lang' es grünet in der Sonne Schein.
Gehöret hab' ich, was er heute spricht;
    Er spricht: das Land, das ihr zur Zeit bewohnet,
    Nicht euer ist es, es gehört euch nicht.
Durchkreuzt den Missisippi, drüben lohnet
    Das Wild dem Jäger, euch gehört der Ort;
    Wohnt dort, so lang' die Sonn' am Himmel thronet.
Wird unser großer Vater nicht auch dort
    Zu uns hinüberreichen? – Nein, er sagt,
    Er werde nicht, und Wahrheit ist sein Wort. –
Ihr Brüder, unser großer Vater klagt,
    Daß unsre schlechten Menschen ihn betrübt,
    Mit Mord an einen Weißen sich gewagt. –
Wo sind die roten Kinder, die er liebt?
    So zahlreich wie im Walde sonst das Laub,
    Wie kommt's, daß ihre Zahl wie Laub zerstiebt?
Ach! seinen weißen Kriegern sind zum Raub
    Gar viele worden, viele sind erschlagen,
    Und viele trat sein Fuß selbst in den Staub.
Ich habe, Brüder, weiter nichts zu sagen.

Aldebert von Chamisso
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